| Als dem Osterhasen wurde warm ums Herz |
| Gedicht von © Miss Zauberblume - 12.12.1995 |
| In unseren Garten kam in Frühjahr. |
| Der Osterhase, es ist wahr. |
| Und brachte für unseren Rainer |
| Schokoladenhasen und bunte Ostereier. |
| In einem grünen Osternest. |
| Es sollte werden ein schönes Fest. |
| Das Wetter kam kühl aus dem Norden. |
| Dem Osterhasen ist es kalt geworden. |
| Hier am Ofen lieber Osterhase, du bist so klein. |
| Hier ist es warm, gemütlich und fein. |
| Dann ging Rainer die Ostereier essen. |
| Und hat den Osterhasen dabei vergessen. |
| Dem Osterhasen wurde es warm ums Herz. |
| Und spürte den schmelzenden Schmerz. |
| Die Wärme bekam den Hasen nicht, o je |
| Nun schwamm er im Schokoladensee. |
| Der Hahn der pickt |
| © Zauberblume, Muenchen, 2006-01-28 |
| Noch heute gackern die Hühner am Bauernhof. |
| Sie zeigen es uns, sie sind nicht doof. |
| Mal mehr, mal weniger im Hofe sind. |
| Ob Hahn, ob Henne oder Kücken-Kind. |
| Sie picken noch heute auf die Kerne. |
| Krähen lauthals weit hinaus in die Ferne. |
| Und wenn sich nicht geschlachet sind. |
| Hörst du ihr Gackern im summenden Wind. |
| Häschen Schnuppernäschen |
| Häschen, Häschen |
| Schnuppernäschen, |
| komm zu mir ins Haus. |
| Häschen, Häschen |
| Schnuppernäschen, |
| teil die Eier aus. |
| ~Erna Fritzke~ |
| Ostergruß |
| © Helga Müller |
| Am Bach, wo die Weidenkätzchen steh'n, |
| hab' ich das Osterhäschen geseh'n! |
| Es lief davon, als es mich sah. |
| Ob es vor mir erschrocken war? |
| Plötlich habe ich etwas entdeckt! |
| Was hat es nur hinter den Weiden versteckt? |
| Ein Körbchen voll Eier, bunt und fein. |
| Die sollen für uns Kinder sein! |
| Osterhäschen im grünen Gras - |
| vielen Dank für den schönen Osterspaß! |
| Osterhäschen dort im Grase |
| Osterhäschen dort im Grase, |
| Wackelschwänzchen, Schnuppernase, |
| mit den langen, braunen Ohren, |
| hast ein Osterei verloren ! |
| Zwischen Blumen seh' ich's liegen. |
| Osterhäschen, kann ich's kriegen ? |
| ~Verfasser unbekannt~ |
|
Hühner – Emanzen |
| © Heidrun Gemähling |
| Im Hühnerstall gab's Radau, |
| zwischen Hahn und Hühnerfrau, |
| die ihn nicht lieben wollte, |
| sich drum zur Seite rollte, |
| um dem Gockel zu zeigen, |
| ich bin doch nicht dein Eigen. |
| Dieser Hahn sich empörte, |
| krähte laut, jeder es hörte, |
| Hühner kamen angerannt, |
| standen vor ihm ganz gebannt, |
| nur das Huhn vom Hühnerstall, |
| wollte kommen auf keinen Fall. |
| Sie war schlau - diese Emanze, |
| bat die Hühner her zum Tanze, |
| kamen alle schnell herbei, |
| Gockeles Macht war so vorbei. |
| Seither krähte dieser Hahn, |
| immerzu - fast wie im Wahn, |
| kein Huhn ließ sich mehr lieben, |
| so ist's bis heut geblieben. |
|
Kartrauertage |
| 2005 © Josef Albert Stöckl, Kirchdorf bei Haag/OBB |
| Geschunden und gequält |
| stirbt Jesus den Kreuzestod |
| sein Leib ist schon entseelt |
| seine Seele nun eins mit Gott. |
| Die Seinen weinen bitter |
| in ohnmächtigem Gefühl |
| von fern naht ein Gewitter |
| die Natur steht plötzlich still. |
| Und als die Würfel fallen |
| bricht ein Sturmwind los |
| läßt Tempelvorhäng' knallen |
| Gott Vater's Zorn scheint groß. |
| Natur und Menschen spüren |
| am Kreuz starb Gottes Sohn |
| sein Leben zu verlieren |
| das schien sein letzter Lohn. |
| Sie legen ihn ins Grab |
| voll Trauer und voll Gram |
| die Hoffnung fällt hinab |
| sie steh'n gebannt und lahm. |
| Sie richten Steine hin |
| gewaltig, groß und schwer |
| nur Trauer ist ihr Sinn |
| ihr Tun ist öd und leer. |
| Während die Tage ziehen |
| verriegeln sie auch sich |
| bleiben oder fliehen ? |
| Ihr Mut läßt sie im Stich. |
| Sie fliehen in das Mitleid |
| sind ratlos und verstört |
| vergessen, was zu früherer Zeit |
| ihr Meister sie gelehrt. |
| In's Nichts sind sie gefallen |
| sein Tod hält sie im Bann |
| doch im Grabe ist ein Strahlen: |
| Der dritte Tag bricht an. |
| Karwoche |
| © Eduard Mörike (1804 - 1875) |
| O Woche, Zeugin heiliger Beschwerde! |
| Du stimmst so ernst zu dieser Frühlingswonne, |
| Du breitest im verjüngten Strahl der Sonne |
| Des Kreuzes Schatten auf die lichte Erde, |
| Und senkest schweigend deine Flöre nieder; |
| Der Frühling darf indessen immer keimen, |
| Das Veilchen duftet unter Blütenbäumen |
| Und alle Vöglein singen Jubellieder. |
| O schweigt, ihr Vöglein auf den grünen Auen! |
| Es hallen rings die dumpfen Glockenklänge, |
| Die Engel singen leise Grabgesänge; |
| O still, ihr Vöglein hoch im Himmelblauen! |
| Ihr Veilchen, kränzt heut keine Lockenhaare! |
| Euch pflückt mein frommes Kind zum dunkeln Strauße, |
| Ihr wandert mit zum Muttergotteshause, |
| Da sollt ihr welken auf des Herrn Altare. |
| Ach dort, von Trauermelodieen trunken, |
| Und süß betäubt von schweren Weihrauchdüften, |
| Sucht sie den Bräutigam in Todesgrüften, |
| Und Lieb' und Frühling, alles ist versunken! |
| Das kleine Osterlied |
| Überm Berge, hinterm Walde |
| sitzt ein Hase im Klee. |
| Lacht die Sonne, singt die Amsel, |
| ist geschmolzen der Schnee. |
| Und der Schnee ist geschmolzen, |
| Gänseblümchen wächst im Feld. |
| Macht der Hase ein Männchen: |
| Werde bunt, grüne Welt! |
| Lenkt der Bauer den Traktor, |
| macht den Acker bereit. |
| Rufen Kinder aus dem Städtchen: |
| Es ist Osterhasenzeit. |
| Ja, wo ist der Osterhase? |
| Hat er so viel zu tun? |
| Ach, er hoppelt übern Acker, |
| und die Eier legt das Huhn. |
| Fred Rodrian |
| Ein Ostergedicht von Heinz Erhardt |
| © Heinz Erhardt |
| Wer ahnte, dass zum Weihnachtsfest |
| Cornelia mich sitzen lässt? |
| Das war noch nichts: zu Ostern jetzt |
| hat sie mich abermals versetzt! |
| Nun freu ich mich auf Pfingsten - |
| nicht im geringsten! |
| Es färbte sich die Wiese grün |
| (c) Novalis (1772 - 1801) |
| Es färbte sich die Wiese grün |
| Und um die Hecken sah ich blühn, |
| Tagtäglich sah ich neue Kräuter, |
| Mild war die Luft, der Himmel heiter. |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Und immer dunkler ward der Wald |
| Auch bunter Sänger Aufenthalt, |
| Es drang mir bald auf allen Wegen |
| Ihr Klang in süßen Duft entgegen. |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Es quoll und trieb nun überall |
| Mit Leben, Farben, Duft und Schall, |
| Sie schienen gern sich zu vereinen, |
| Daß alles möchte lieblich scheinen. |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| So dacht ich: ist ein Geist erwacht, |
| Der alles so lebendig macht |
| Und der mit tausend schönen Waren |
| Und Blüten sich will offenbaren? |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Vielleicht beginnt ein neues Reich |
| Der lockre Staub wird zum Gesträuch |
| Der Baum nimmt tierische Gebärden |
| Das Tier soll gar zum Menschen werden. |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Wie ich so stand und bei mir sann, |
| Ein mächtger Trieb in mir begann. |
| Ein freundlich Mädchen kam gegangen |
| Und nahm mir jeden Sinn gefangen. |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Sie ging vorbei, ich grüßte sie, |
| Sie dankte, das vergeß ich nie |
| Ich mußte ihre Hand erfassen |
| Und Sie schien gern sie mir zu lassen. |
| Ich wußte nicht, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Uns barg der Wald vor Sonnenschein |
| Das ist der Frühling fiel mir ein. |
| Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden |
| Die Menschen sollten Götter werden. |
| Nun wußt ich wohl, wie mir geschah, |
| Und wie das wurde, was ich sah. |
| Am Ostermorgen |
| (c) Friedrich Rückert (1788-1866) |
| Am Ostermorgen schwang die Lerche |
| sich auf aus irdischem Gebiet |
| und, schwebend überm stillen Pferche |
| der Hirten, sang sie dieses Lied: |
| Erwacht! Die Nacht entflieht. |
| Das Licht zerbricht |
| die Macht der Nacht; |
| erwacht ihr Lämmer all, erwacht, |
| auf feuchtem Rasen kniet! |
| Es ward von einem Osterlamme |
| getan für alle Welt genug, |
| das blutend an dem Kreuzesstamme |
| die Schuld der ganzen Herde trug. |
| Des Sieges Stunde schlug! |
| Das Grab, es gab |
| den Raub vom Staub |
| zurück; nun weidet grünes Laub, |
| ihr Lämmer fromm und klug! |
| Der Baum des Lebens, fluchbeladen, |
| stand abgestorben, dürr und tot. |
| Des Lammes Blut ihn mußte baden; |
| nun wird es blühend rosenrot. |
| Gewendet ist die Not! |
| O seht, her geht |
| der Hirt, der wird |
| die Herde weiden unverirrt |
| im neuen Morgenrot |
| Ein Osterlied für Alena |
| © Louis Fürnberg |
| Kaum sind sie aus dem Ei geschlüpft, |
| die flaumig feuchten Kücken, |
| kommt schon das Ostern angehüpft |
| auf einem Hasenrücken. |
| Der liebe gute Osterhas, |
| er spielt mit uns Verstecken, |
| er legt etwas ins grüne Gras, |
| da kriegt es bunte Flecken. |
| Und eins zwei drei hopst er vorbei, |
| winkt dir noch mit der Pfote, |
| schnell, Alena, such dir ein Ei, |
| ein grünes oder rotes! |
| schnell, Alena, such dir ein Ei, |
| ein grünes oder rotes! |
| Der Osterhase |
| Der Osterhase hat über Nacht |
| zwölf Eier in unseren Garten gebracht. |
| Eins legte er unter die Gartenbank, |
| drei in das grüne Efeugerank, |
| vier in das Hyazinthenbeet, |
| drei, wo die weiße Narzisse steht; |
| eins legte er auf den Apfelbaumast; |
| da hat sicher die Katze mitangefaßt. |
| Has', Has', Osterhas', |
| komm in unseren Garten! |
| Leg viel Eier in ... |
| Osterhäschen dort im Grase |
| ...Osterhäschen dort im Grase |
| Wackelschwänzchen,Schnuppernase. |
| Mit den langen braunen Ohren |
| hat ein Osterei verloren. |
| Zwischen Blumen seh ich´s liegen |
| Osterhäschen kann ich´s kriegen? |
| Titel: Osterhäschen dort im Grase |
| Autor: unbekannt |
| Überm Berge, hinterm Walde |
| sitzt ein Hase im Klee. |
| Lacht die Sonne, singt die Amsel, |
| ist geschmolzen der Schnee. |
| Und der Schnee ist geschmolzen, |
| Gänseblümchen wächst im Feld. |
| Macht der Hase ei... |
| Erste warme Sonne liegt auf den grünen Hügeln. |
| Und ein rotes Pünktchen fliegt hin und her. |
| Vom Wind gewiegt: |
| Früh schon auf den Flügeln. |
| Liebes rotes Käferlein |
| Mit den schwarzen Tupfen, |
| kommst ... |
|
Auf ein Ei geschrieben |
| von Eduard Mörike (1804 - 1875) |
| Ostern ist zwar schon vorbei, |
| Also dies kein Osterei; |
| Doch wer sagt, es sei kein Segen, |
| Wenn im Mai die Hsen legen? |
| Aus der Pfanne, aus dem Schmalz |
| Schmeckt ein Eilein jedenfalls, |
| Und kurzum, mich tät's gaudieren, |
| Dir dies Ei zu präsentieren, |
| Und zugleich tät es mich kitzeln. |
| Dir ein Rätsel drauf zu kritzeln. |
| Die Sophisten und die Pfaffen |
| Stritten sich mit viel Geschrei: |
| Was hat Gott zuerst erschaffen, |
| Wohl die Henne? wohl das Ei? |
| Wäre das so schwer zu losen? |
| Erstlich ward ein Ei erdacht: |
| Doch weil noch kein Huhn gewesen, |
| Schatz, so hat's der Has gebracht. |
| DAS OSTEREI |
| Hei, juchhei! Kommt herbei ! |
| Suchen wir das Osterei ! |
| Immerfort, hier und dort |
| und an jedem Ort ! |
| Ist es noch so gut versteckt, |
| endlich wird es doch entdeckt. |
| Hier ein Ei ! Dort ein Ei ! |
| Bald sind's zwei und drei ! |
| Wer nicht blind, der gewinnt |
| einen schönen Fund geschwind. |
| Eier blau, rot und grau |
| kommen bald zur Schau. |
| Und ich sag's, es bleibt dabei, |
| gern such ich ein Osterei : |
| Zu gering ist kein Ding, |
| selbst kein Pfifferling. |
| Titel: Das Osterei |
| Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben |
| Der erste Ostertag |
| Fünf Hasen, die saßen beisammen dicht. |
| Es macht ein jeder, ein traurig Gesicht. |
| Sie jammern und weinen. |
| Die Sonn' will nicht scheinen! |
| Bei so vielem Regen. |
| Wie kann man da legen den Kindern das Ei? |
| O weih, o weih! |
| Da sagte der König: |
| So schweigt doch ein wenig! |
| Lasst Weinen und Sorgen. |
| Wir legen sie morgen! |
| Autor: Heinrich Hoffmann (1809 - 1894) |
| Titel: Der erste Ostertag |
| Der Osterspaziergang |
| Vom Eise befreit sind Strom und Bäche |
| durch des Frühlings holden, belebenden Blick; |
| im Tale grünet Hoffnungsglück. |
| Der alte Winter, in seiner Schwäche, |
| zog sich in rauhe Berge zurück. |
| Von dorther sendet er, fliehend nur, |
| ohnmächtige Schauer körnigen Eises |
| in Streifen über die grünende Flur; |
| aber die Sonne duldet kein Weißes: |
| überall regt sich Bildung und Streben, |
| alles will sie mit Farben beleben; |
| doch an Blumen fehlt's im Revier, |
| sie nimmt geputzte Menschen dafür. |
| Kehre dich um, von diesen Höhen |
| nach der Stadt zurückzusehen! |
| Aus dem hohlen finstern Tor |
| dringt ein buntes Gewimmel hervor. |
| Jeder sonnt sich heute so gern; |
| sie feiern die Auferstehung des Herrn, |
| denn sie sind selber auferstanden, |
| aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, |
| aus Handwerks- und Gewerbebanden, |
| aus dem Druck von Giebeln und Dächern, |
| aus der Straßen quetschender Enge, |
| aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht |
| sind sie alle ans Licht gebracht. |
| Sieh nur, sieh! Wie behend sich die Menge |
| durch die Gärten und Felder zerschlägt, |
| wie der Fluß, in Breit' und Länge |
| so manchen lustigen Nachen bewegt, |
| und bis zum Sinken überladen |
| entfernt sich dieser letzte Kahn. |
| Selbst von des Berges fernen Pfaden |
| blinken uns farbige Kleider an. |
| Ich höre schon des Dorfs Getümmel, |
| hier ist des Volkes wahrer Himmel, |
| zufrieden jauchzet groß und klein. |
| Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein! |
| Autor: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) |
| Die fleißigen Osterhasen |
| (Autor unbekannt) |
| Die fleißigen Osterhasen |
| Ein paar Wochen bis zum Fest ! |
| Osterhasen, regt die Pfötchen! |
| Schon beim Frühlingsputz im Haus |
| helfen hier die Hasenmädchen. |
| Und das kleine Schwesterlein |
| darf das Hasenbaby hüten, |
| spielt mit ihm im Sonnenschein |
| auf der Wiese voller Blüten. |
| Butter, Zucker, Milch und Mehl, - |
| dann den Teig recht kräftig rühren! |
| Wenn der Kuchen fertig ist, |
| muß man ihn noch schön verzieren. |
| Fleißig sitzt der Hasenbub |
| in der Werkstatt viele Stunden. |
| Jedes Ei wird hübsch bemalt |
| und mit Schleifen eingebunden. |
| Fertig! Aus dem Hasenhaus |
| müssen rasch die Jungen eilen, |
| um die Ostereierpracht |
| an die Kinder zu verteilen. |
| Wenn die Ostersonne lacht, |
| sucht nur gut in Gras und Hecken, |
| und ihr werdet ganz bestimmt |
| manches bunte Nest entdecken! |
|
Können Hasen Eier legen? |
| © Heidrun Gemähling |
| Zu Ostern sollte ein Hase |
| Eier legen ins Grase, |
| das sagte ihm ein junges Huhn, |
| solle aber ja nicht ruhn, |
| denn Hasen müssen Eier legen, |
| der lieben Kinderleinchen wegen. |
| Dem Hasen wurd' es jetzt zu bunt, |
| macht' es allen Hühnern kund, |
| daß Hasen keine Eier legen, |
| nur weil Menschen Bräuche hegen, |
| auch malen können Hasen nicht, |
| er bringe alles jetzt ans Licht; |
| denn jedes Jahr zur selben Zeit, |
| man nach Haseneiern schreit, |
| die aber nur die Hühner legen, |
| der lieben Kinderleinchen wegen. |
| Die Hühner konnten es kaum glauben, |
| daß Menschen ihre Eier rauben, |
| um dann allen noch zu sagen: |
| „Die Eier in Hasennestern lagen, |
| bemalen tun sie diese auch, |
| so sei es Osterhasenbrauch!“. |
| Das Oberhuhn fing an zu gackern, |
| der Hase konnte nur noch schlackern |
| mit seinen übergroßen Ohren, |
| wurd' vor langer Zeit geboren, |
| rief recht laut und sehr empört: |
| „Liebe Hühner, hört, hört, hört, |
| ich sage euch an dieser Stelle, |
| hört gut zu und werdet helle, |
| es ist ein Märchen aus alten Zeiten, |
| hier und auch in anderen Breiten, |
| daß die Hasen Eier legen, |
| wird so erzählt, |
| der lieben Kinderleinchen wegen!“ |
| Lohn des Hasen |
| Volksgut |
| Ein Hase sagt zum andren Hasen, |
| ich mach das langsam nicht mehr mit, |
| die Menschen sind so aufgeblasen, |
| das ist doch zum davonzurasen, |
| wann hörn sie endlich auf damit. |
| Sie denken, wir könn Eier legen, |
| versuchen dazu anzuregen, |
| doch könn wir sie nicht mal verstecken, |
| das woll`n die Leute auch nicht checken, |
| man kann sie nicht dazu bewegen. |
| Wir wolln sie in dem Glauben lassen, |
| bevor sie uns noch richtig hassen, |
| denn ob wir legen oder nicht, |
| wir landen doch als Hauptgericht, |
| und werden diese Welt verlassen. |
| Denn Undank ist der Welten Lohn, |
| drum sage ich ganz ohne Hohn, |
| und könntest du auch Eier legen, |
| es lohnt sich gar nicht aufzuregen, |
| die Pfanne wär dein letzter Lohn. |
| Ostereierei |
| Grüne Eier – Ostergras |
| braune Eier – Osterhas. |
| Gelbe Eier dort am Strauch |
| ist bei uns so Osterbrauch. |
| Eiersuche dann im Garten |
| Kinder können`s kaum erwarten. |
| Selbst bei Nachbar Meier |
| sind versteckt die bunten Eier. |
| In der Hand ein blaues Ei |
| ausgerutscht – da war es Brei. |
| Keiner will mehr weitersuchen |
| endlich gibt es Osterkuchen. |
| Alle kommen schnell herbei |
| Eieieieiei. |
| Gefärbte Eier in vielen Farben |
| jeder will davon was haben. |
| Hier ein Ei, dort ein Ei |
| O S T E R N |
| Gott sei Dank vorbei. |
| © Petra Polley |
| Ostergedicht |
| © Christian Morgenstern |
| Des Nachts im Traum auf grünem Rasen |
| Beschenken Paul die Osterhasen. |
| Zwei Eier legen sie gewandt. |
| Ihm auf den Arm und unter die Hand. |
| Am Himmel steht der Mond und denkt: |
| Ich werde nicht so schön beschenkt. |
| Sagt die Henne zum Hahn: "Ich habe unsere Küken aufgeklärt und ihnen gesagt, dass sie aus dem Ei geschlüpft sind. Aber jetzt wollen Sie wissen, wie sie da hineingekommen sind." |
| Carla, Hamburg, 8 Jahre |
| Zur Osterzeit |
| © Friedrich von Spee |
| Die ganze Welt, Herr Jesus Christ, |
| zur Osterzeit jetzt fröhlich ist. |
| Jetzt grünet, was nur grünen kann, |
| die Bäum` zu blühen fangen an. |
| So singen jetzt die Vögel all. |
| Jetzt singt und klingt die Nachtigall. |
| Der Sonnenschein jetzt kommt herein |
| und gibt der Welt ein` neuen Schein. |
| Die ganze Welt, Herr Jesus Christ, |
| zur Osterzeit jetzt fröhlich ist. |
| Zum Frohen Fest |
| © unbekannt |
| Ja, ja, die liebe Osterzeit |
| ist für uns Hasen weit und breit |
| die schwerste Zeit im ganzen Jahr, |
| denn brave Kinder, das ist klar, |
| bekommen viele bunte Eier |
| geschenkt zur Auferstehungsfeier. |
| Da heißt es Tag für Tag sich plagen, |
| die schweren Eierkörbe tragen, |
| dann wochenlang den Pinsel führen |
| und immer wieder Farbe rühren, |
| die schönsten Muster daraus machen |
| und dabei kein Ei zerkrachen! |
| Ja die runden Eier malen |
| mit ihren dünnen, zarten Schalen, |
| die blauen, gelben, grünen, roten |
| ist schwer auch für geschickte Pfoten. |
| Doch soll uns keine Müh' verdrießen, |
| weil wir viele liebe Kinder wissen, |
| die fleißig rechnen, schreiben, lesen |
| und meistens sind - auch brav gewesen. |
| Den Kindern bringen wir vielleicht |
| ein Häslein, das uns selber gleicht; |
| das ist so lieb, ja lieb zum Fressen! - |
| Drum wird's nach Ostern aufgegessen |
| Osterhäslein |
| © Friedrich Güll (1812-1879) |
| Drunten an der Gartenmauer |
| hab' ich sehn das Häslein lauern. |
| eins, zwei, drei: legt's ein Ei, |
| lang wird's nimmer dauern. |
| Kinder, lasst uns niederducken! |
| Seht ihr's ängstlich um sich gucken? |
| Ei, da hüpft's und dort schlüpft's |
| durch die Mauerlucken. |
| Und nun sucht in allen Ecken, |
| wo die schönsten Eier stecken, |
| rot und blau, und grün und grau |
| und mit Marmorflecken. |
| Der liebe Osterhas' |
| geschrieben von Doris Derscheid |
| Als ich so am Fenster stehe, |
| glaub' ich nicht was ich dort sehe. |
| In meinem Garten, ohne mich zu fragen, |
| was soll ich dazu jetzt noch sagen? |
| Ich möchte ihn zur Rede stellen, |
| doch ich seh' ihn nur um die Ecken schnellen. |
| Plötzlich sehe ich's genau |
| das Nässchen rosa, die Augen blau. |
| Niedlich ist er anzusehen, |
| doch bleibt er leider selten stehen. |
| Lange Ohren, Puschelschwanz |
| führt mir vor den Eiertanz. |
| An jeden Platz den er verlässt, |
| finde ich ein schönes Nest. |
| Endlich hab ich es erraten, |
| da ist er schon im Nachbar Garten. |
| So zieht er weiter tut dies tut das. |
| es war der liebe Osterhas'. |